China 1915 – eine neue Kultur entsteht.

Kaiserreich, Republik und die Akademie kämpft für den Wandel.

In Shanghai, im September 1915, begründete Chen Duxiu ( 1891 -1962) das Magazin „Neue Jugend“, das die Revolutionierung der Ethik, Politik, Philosophie, Religion und Kunst forderte.

Im Januar 1917 wurde Cai Yuanpei zum Rektor der Beijing-Universität ernannt. Er forderte die akademische Inkorporation und ernannte Chen Duxiu zum Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften. Durch diesen Einfluss konnte die „Bewegung der Neuen Kultur“ Fuß fassen.
Umgehend wurde die Redaktion der „Neue Jugend“ von Shanghai nach Beijing verlegt. Nun konnten auch die intellektuellen Köpfe der „Bewegung der Neuen Kultur“, Li Dazhao, Hu Shi, Qian Xuantong, Liu Bannong und Andere, die als Lehrer an der Beijing-Universität arbeiteten, Artikel für die „Neue Jugend“ verfassen.
Der Artikel „An die Jugend“ von Chen Duxiu  in seinem Magazin, brachte zum ersten Mal Begriffe von Menschenrechten und freier Wissenschaft in die allgemeine Diskussion.
Die „Bewegung der Neuen Kultur“ begann nun auch vermehrt demokratische Rechte einzufordern. Autokratie, die Diktatur der Generäle, sollte durch freie Wahlen abgelöst werden.
Die „Aufklärung“ durch Wissenschaftsförderung und Aberglaubensbekämpfung nach westlichem Vorbild sollte die Gesellschaft reformieren. Der Konfuzianismus mit seinen überholten Moralvorstellungen muss beseitigt werden.
Frauenemanzipation, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sowie die Emanzipation des Individuums wurden in den universitären Kreisen breit thematisiert.
Eine Literaturrevolution, die das Schreiben in modernem Chinesisch, anstelle des in klassischen Stil, wurde gefordert.  Schlichte, substantielle Literatur sollte das übliche inhaltslose und affektierte Geschreibsel ersetzen.
Im Februar 1917 veröffentlichte Chen Duxiu seinen bahnbrechenden Artikel „Über die Literaturrevolution“ – und die geforderten Reformen wurden umgehend in Angriff genommen.
Für die erste Auflage von Band 5 der „Neue Jugend“ (Januar 1918) verwendete man schon die moderne chinesische Literatursprache und neue Interpunktion.
Im April 1918 veröffentlichte Lu Xun in „Neue Jugend“ die Erzählung „Das Tagebuch eines Verrückten„, die die erste Geschichte in moderner chinesischer Literatursprache ist.
Von „Neue Jugend“ angeregt, folgten bald viele Publikationen aus Natur- und Geisteswissenschaft diesem Vorbild.
Durch diesen Impuls wurde eine groß angelegte, für chinesische Verhältnisse beispiellose, Reform der gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen ausgelöst.
Übersetzungen von #Johann Wolfgang von Goethe, #Heinrich Heine und vielen Anderen halfen durch ihr Gedankengut die chinesische Gesellschaft nachhaltig
zu verändern.

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