Airbnb schlägt in China Wurzeln
Während der US-Zimmervermittler vielerorts die Behörden beschäftigt, verheiratet er sich in China mit der lokalen Konkurrenz.
Während Airbnb in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, zunehmend ins Visier der Steuerbehörden gerät und wachsender Kritik gewerblicher Anbieter ausgesetzt ist, bereitet der private Zimmervermittlungsdienst den nächsten Expansionsschritt vor.
In China soll eine Partnerschaft mit den Beteiligungsfirmen China Broadband Capital und Sequoia China dem US-Unternehmen helfen, die Nachfrage chinesischer Touristen gezielter zu befriedigen, berichtet die Agentur Bloomberg.
Firmenangaben zufolge ist die Zahl chinesischer Gäste in Airbnb-Unterkünften im Vorjahr weltweit um 700 Prozent gewachsen. Details zu den Expansionsplänen nannte die Plattform nicht. Lediglich, dass zunächst ein Geschäftsführer für einen chinesischen Ableger gefunden werden soll.
Klar ist allerdings, dass sich der Onlineübernachtungsdienst dabei an die chinesischen Gesetze halten muss. Diese verlangen, dass die Daten chinesischer Kunden auf einem Server im Land gespeichert werden. Dadurch erhalten die Behörden Zugang zu Informationen darüber, wo ihre Bürger im In- und Ausland nächtigen.
Konkurrenz auf dem chinesischen Markt.
Ob Airbnb Chinesen auch dazu animieren möchte, ihre Wohnungen auf seiner Plattform vermehrt Touristen anzubieten, ist offen. Jedenfalls muss sich das kalifornische Unternehmen mit einem chinesischen Konkurrenten matchen. Der 2011 gegründete Dienstleister Tujia vermittelt chinesischen Touristen bereits rund 300.000 Wohnungen und Häuser an 230 Reisezielen in ganz China sowie in Kooperation mit Partnern Ferienunterkünfte an 130 ausländischen Destinationen, darunter Bali, Phuket und Tokio. In seiner jüngsten Fundraising-Runde Anfang August sammelte Tujia – allen Verwerfungen an Chinas Börsen – zum Trotz 300 Millionen Dollar (rund 271 Millionen Euro) ein – mit dem Ziel, in den nächsten Monaten Niederlassungen im Ausland zu eröffnen.
Tisch und Bett werden bei dieser Art von Zimmervermittlung selten geteilt. Via Airbnb seine Zimmer zu vermieten ist für viele mittlerweile ein einträgliches Geschäft.